Danach blieb die Novemberrevolution âihrem Charakter nach eine bürgerlich-demokratische Revolution, die in gewissem Umfang mit proletarischen Mitteln und Methoden durchgeführt wurde.â Dass es in Deutschland trotz der âvorhandenen objektiven Bedingungenâ nicht zu einer Revolution der Arbeiterklasse gekommen sei, wurde auf den âsubjektiven Faktorâ und insbesondere das Fehlen einer âmarxistisch-leninistischen Kampfparteiâ zurückgeführt. November in Amerongen unterzeichnete, kam sein Grenzübertritt einer Fahnenflucht gleich. Die im Polizeipräsidium versammelten Initiatoren der Demonstrationen wählten einen 53-köpfigen âProvisorischen Revolutionsausschussâ, der aber mit seiner Macht nichts anzufangen und dem Aufstand keine klare Richtung zu geben wusste. Bis zum 25. Die nationalliberale DVP kam mit 4,4 Prozent auf 19 und die konservativ-nationalistische DNVP mit 10,3 Prozent auf 44 Mandate. Es kam nun zum Machtkampf zwischen einem gemäßigten und radikalen Lag… Januar 1919 gründeten die angereisten Spartakisten zusammen mit anderen linkssozialistischen Gruppen aus dem ganzen Reich die KPD. Denn vormittags zogen Hunderttausende Menschen in mehreren Demonstrationszügen ins Zentrum von Berlin. Diese Rätedemokratie zu verhindern, lag nicht nur im Interesse der SPD, sondern auch in dem der Gewerkschaften, die durch die Räte überflüssig zu werden drohten. Am Folgetag bot die neue Regierung den Alliierten den von Ludendorff geforderten Waffenstillstand an. Nachdem aber am 8. Der einzige Streitpunkt zwischen Ebert und dem Kongress bestand in der Frage der Kontrolle über das Militär. Die Weimarer Verfassung enthielt einerseits mehr Möglichkeiten direkter Demokratie als das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, z. Wie am 9. Ebert habe das klarer erkannt als die radikalen Linken wie Rosa Luxemburg, für die Bürgerkrieg nur ein anderer Name für Klassenkampf gewesen sei. Die Weimarer Republik entstand zum Ende des ersten Weltkrieges hin im Jahre 1918.. Der Name beruht auf dem Tagungsort der Nationalversammlung, bei der die Weimarer Verfassung unterzeichnet und verkündet wurde.. Den Staatsnamen “Deutsches Reich” behielt man jedoch weiterhin bei, sodass der zukünftige Kanzler auch Reichskanzler genannt wurde. Daran zerbrach die bis dahin weitgehend geschlossene Streikfront, und es kam gegen den Willen der Streikleitung erneut zu StraÃenkämpfen. Novemberrevolution und Weimarer Republik. Januar 1919 die gröÃte reale Chance, die âErblast des Obrigkeitsstaatesâ zu verringern und eine breite gesellschaftliche Zustimmung für die erstrebte parlamentarische Demokratie zu schaffen. Da der âBolschewismusâ keine reale Gefahr dargestellt habe, sei auch der Handlungsspielraum des Rats der Volksbeauftragten â gestützt auch auf die noch reformorientierten Räte â zur konsequenten Demokratisierung von Verwaltung, Militär und Gesellschaft relativ groà gewesen. November 1918 verweigerten sich Kieler Matrosen einem Angriffsbefehl. Merkels Ansprachen überzeugen sie nicht. Ob dieser Umsturzversuch eine spontane Aktion oder von Teilen des Regierungsapparats mit initiiert worden war, wurde nie untersucht und ist daher bis heute umstritten. In der Novemberrevolution wurde also aus dem Deutschen Kaiserreich die Weimarer Republik. einen zügigen Waffenstillstand nahe. Robert Gerwarth und Wolfgang Niess suchen nach dem Positiven in der Novemberrevolution … Von dieser Genehmigung hatte der Stadtkommandant, Otto Wels von der SPD, jedoch nichts erfahren. Auf Verbandsebene sollten Schlichtungsausschüsse, die gleichfalls paritätisch besetzt wurden, bei künftigen Konflikten vermitteln. Diese Kommission tagte bis zum 7. ): Harry Graf Kessler, Tagebuch 2. Die Führung der MSPD habe diesen Schritt jedoch nicht getan, weil sie einerseits auf die Loyalität der alten Eliten vertraut, der spontanen Massenbewegung der ersten Revolutionswochen dagegen misstraut habe. Januar an schlugen sie deren improvisierten Aufstandsversuch gewaltsam nieder. Ãber die Parlamentarisierung hinausgehende, von rätedemokratischen Vorstellungen geleitete Ziele des linken Flügels der Revolutionäre scheiterten unter anderem am Widerstand der SPD-Führung. Oktober die Wiederaufnahme des Krieges forderte. November gesperrt hatte, versammelten sich am Folgetag mehrere tausend Matrosen und Arbeiter nachmittags auf dem GroÃen Exerzierplatz. Kommentar zum Freispruch für Donald Trump: Triumph des Wahnsinns. Doch selbst die Soldaten dieses Regiments waren nicht gewillt, auf Landsleute zu schieÃen. Nach 1933 entschädigten die Nationalsozialisten Runge für Haft und Strafverfolgung und überführten die Gardekavallerie in die SA. Auf Druck der USPD-Vertreter setzte der Rat der Volksbeauftragten am 21. Dezember: âDas blutige Verbrechen muà geahndet, die Verschwörung der Wels, Ebert, Scheidemann muà mit eiserner Faust niedergemacht, die Revolution gerettet werden.â[42] Auf der Gegenseite, im Bürgertum, wurde wiederum Liebknecht in einem Ausmaà zu einer Schreckfigur, das in keinem Verhältnis zu seinen realpolitischen Möglichkeiten stand. [43], Am 10. Gesetze konnten nur mit Zustimmung des Bundesrates in Kraft treten, und dieser konnte ihn jederzeit auflösen und Neuwahlen anberaumen. Daraus ging am 1. Was als Demonstration geplant war, entwickelte sich zu einem Massenaufmarsch, mit dem die Veranstalter selbst nicht gerechnet hatten. Diese waren gut organisiert und hatten zahlreiche Anhänger in Kiel, da die Bevölkerung der Stadt wegen der groÃen Werften zu einem GroÃteil aus Arbeitern bestand. Als entgegen seiner Absprache mit Artelt Truppen zur Niederschlagung der Bewegung anrückten, wurden diese von den Aufständischen abgefangen. Zur Verbreitung dieser Geschichtsfälschung trug wesentlich Erich Ludendorff bei, der seine eigenen schweren militärischen Fehlentscheidungen damit kaschieren wollte. Angesichts der kriegsbereiten Stimmung in der Bevölkerung, die an einen Angriff durch die Entente-Mächte glaubte, fürchteten viele SPD-Abgeordnete, sich durch konsequenten Pazifismus ihren Wählern zu entfremden. [21] Deren Glaubwürdigkeit hätte ein gleichzeitiger Angriff der Flotte vollends zunichtegemacht. Die deutschen Truppen hatten sich auf das nahe Kriegsende eingestellt und drängten darauf, nach Hause zu kommen. Doch die Bemühungen der KPD-Aktivisten, die Truppen auf ihre Seite zu ziehen, blieben weitgehend erfolglos. Die tieferen Ursachen der Revolution lagen in den extremen Belastungen durch den mehr als vier Jahre währenden Krieg, im allgemeinen Schock über die Niederlage des deutschen Kaiserreichs, in dessen vordemokratischen Strukturen und sozialen Spannungen sowie in der Politik seiner reformunwilligen Eliten. August 1919 die neue, demokratische Reichsverfassung, mit der die Revolution formell ihren Abschluss fand. Vertreter von SPD und USPD wurden den bis dahin kaiserlichen Beamten nur beigeordnet. [77] Weitere neuere Publikationen stellen die Vorgänge im November 1918 in einen gröÃeren zeitlichen und geografischen Kontext und vermeiden deshalb den Ausdruck âNovemberrevolutionâ. Auch aus der Demonstration heraus wurde geschossen. Zugleich hatten sie alle Bestrebungen nach Sozialisierung von Produktionsmitteln unterlaufen und die Räte weitgehend ausgeschaltet. Was Kessler Unfähigkeit nannte, das betrachtete der Publizist Kurt Tucholsky in einem Artikel zum 10. Nachdem die Polizei das Gewerkschaftshaus für den 2. Aus seiner Sicht war die politische Situation zu Beginn der Revolution noch offen: Die gemäÃigt sozialistisch und demokratisch gesinnte Arbeiterschaft habe durchaus die Chance gehabt, zum eigentlichen sozialen Träger der Republik zu werden und die konservativen Kräfte zurückzudrängen. Da die Wahlen zur Räteversammlung und diese selbst nicht mehr zu verhindern waren, schickte Ebert noch in der Nacht und am folgenden frühen Morgen Redner zu allen Berliner Regimentern und in die Betriebe. November im Berliner Tageblatt erschien, überaus optimistisch, was den Erfolg der Revolution anging: Völlig entgegengesetzt nahm wiederum die äuÃerste Rechte die Ereignisse wahr. Besonders weit ging in dieser Hinsicht Peter von Oertzen, der eine auf die Räte gestützte soziale Demokratie als positive Alternative zur bürgerlichen Republik beschrieb. Dies wird von Historikern wie Heinrich August Winkler[46] und Joachim Käppner[47] als gröÃte Fehlentscheidung der Regierung Ebert bewertet. Damit war das Deutsche Reich auch formell eine parlamentarische Monarchie geworden. Der Matrosenaufstand begann auf Schillig-Reede vor Wilhelmshaven, wo die deutsche Hochseeflotte in Erwartung der geplanten Seeschlacht vor Anker gegangen war. Friedrich Ebert, seit 1913 einer der beiden SPD-Vorsitzenden, reiste zusammen mit Otto Braun nach Zürich, um die Parteigelder vor dem Zugriff des Staates in Sicherheit zu bringen. All dies waren revolutionäre Handlungen von Akteuren, welche die Revolution nicht wollten, die aber dennoch dauerhafte Fakten schufen. Am 1. Am Morgen des 6. Beim Mittagessen im Reichstag erfuhr der stellvertretende SPD-Vorsitzende Philipp Scheidemann davon. Sie waren einem Aufruf des Matrosen Karl Artelt und des Werftarbeiters Lothar Popp, beide USPD-Mitglieder, gefolgt. Um ihren Einfluss zu schwächen, trat Ebert in die Berliner Streikleitung ein und erreichte ein vorzeitiges Streikende. [6], Um 1900 galt die deutsche Sozialdemokratie als stärkste Kraft der internationalen Arbeiterbewegung. Er sah vor, die deutsche Hochseeflotte trotz der bereits feststehenden Kriegsniederlage Deutschlands in eine letzte Schlacht gegen die britische Royal Navy zu entsenden. Demokratie, folglich ein Ende der Monarchie Verlauf 1. [76], Seit etwa 2008 setzt die lange vernachlässigte Revolutionsforschung vermehrt neue Akzente. Dahinter stand die Erkenntnis, dass für ihr Scheitern die Entscheidungen und Entwicklungen während der Novemberrevolution eine zentrale Rolle gespielt haben. Hindenburg und Ludendorff ignorierten das Angebot, da sie nach dem Sieg über Russland glaubten, auch die verbliebenen Kriegsgegner zu einem âSiegfriedenâ mit weitreichenden Annexionen zwingen zu können. Die Alliierten stimmten am 5. Der Streit eskalierte am 23. [20], Während die kriegsmüden Truppen und die über die kaiserliche Regierung desillusionierte Bevölkerung das baldige Kriegsende erwarteten, plante in Kiel die deutsche Marineleitung unter Admiral Franz von Hipper, die gesamte Hochseeflotte am 30. November 1918: SPD-Führung gegen Revolutionäre Obleute, Erste gegenrevolutionäre Gewalt und Reichsrätekongress, Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, Nationalversammlung und neue Reichsverfassung, Traditionelle Sichtweisen bürgerlicher und marxistischer Historiker. Ebert und die SPD-Vertreter in der provisorischen Reichsregierung hätten den Sachverstand der alten Eliten nutzen wollen und auf deren Loyalität gehofft. Die Novemberrevolution ist eines der wichtigsten Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte, im historischen Gedächtnis der Deutschen aber kaum verankert. Auch die USPD-Mandate des Rates wurden von den Obleuten besetzt. Aber andere Momente.