Überall in Berlin mehr Mobilität und Kultur. In großen Kaufhäusern entstanden erstmals Sportabteilungen, Frauen bekamen Hosen zum Skifahren und Reiten. Das Mikrofon war eine weitere bahnbrechende Erfindung, die den Rundfunk ermöglichte. Der von Otto Braun fast das ganze Jahrzehnt regierte Teilstaat Preußen blieb zwar ein Hort der politischen Stabilität, dies reichte jedoch schließlich nicht aus, wie mit der negativen Mehrheit von NSDAP und KPD nach der Landtagswahl 1932 und dem sogenannten Preußenschlag sichtbar wurde. Investitionen v.a. Hassreden und Attentate auf Politiker wie Matthias Erzberger und Walther Rathenau waren an der Tagesordnung. Die Deutschen reisten wieder gern: 9,1 Millionen Gästeanmeldungen wurden 1928 gezählt, zwei Milliarden Personen hat die Reichsbahn in diesem Jahr transportiert – so viele wie heutzutage im Jahr 2017. Die KPD machte daraufhin das erste Mal in der Weimarer Republik von der Möglichkeit Gebrauch, ein Gesetz durch Volksbegehren und Volksentscheid zu erreichen, die SPD schloss sich ihr an. WDR. Der Verfall der Währung schritt unaufhaltsam voran, das Geld kam direkt aus der Notpresse. Der Zeitraum wird auf die vier Jahre zwischen 1924 und 1928 beziffert – also die zweite Hälfte der Zwanziger des vergangenen Jahrhunderts. FC Nürnberg wird zur Fußballhauptstadt, holte der Fußballklub in den Jahren 1920, 1921, 1924, 1925 und 1927 insgesamt fünf Mal die deutsche Meisterschaft. Der Volksentscheid führte zu einer Beteiligung großer Bevölkerungsteile an einer wichtigen Entscheidung, war aber auch eine Misstrauenserklärung an das parlamentarische System und destabilisierte dieses weiter. Nur 1,56 Prozent der Wähler stimmten mit „Nein“. An der Gedächtniskirche und dem Kurfürstendamm im Westen der Stadt manifestierte sich das neue Leben durch die neuen Großstadtkinos Marmorhaus, Capitol und Ufa-Palast. Nicht nur der kleine Mann konnte wieder einkaufen, Waren wurde nun erneut angeboten, der Handel florierte. Hier Sendestelle Berlin Voxhaus, Welle 400. Dieser Geschichtsabschnitt ist auch heute noch für viele Menschen eine interessante Zeit, welche durch zahlreiche geschichtliche, wirtschaftliche, soziale und politische Veränderung im Leben der Deutschen geprägt war. Aber auch die Männerkleidung zog in die Damenmode ein. Carl Diem veranstaltete große Sportfeste. Der braune Schuh ist im Winter, wenn überhaupt braune Schuhe getragen werden müssen, aus schwerem Leder. Alles zielte darauf hinein, dem Mann eine muskulöse Silhouette zu verleihen. Die Film- und Kinomusik ist genauso alt wie die bewegten Bilder in Film und Kino. Das neue Leben endet jedoch ebenso mit der Weltwirtschaftskrise. Das millionenteure Spektakel erwies sich an den Kassen jedoch als Misserfolg. Aber auch im Theater zog der neusachliche Stil ein – wie am Beispiel der Tragikomödie „Der Hauptmann von Köpenick“ zu sehen ist. Die Welt betritt erneut die Zwanziger. Medien verfestigten sich immer mehr als Meinungsmacher, Künstler waren frei von Zensur. Der Rundfunk blieb unter staatlicher Kontrolle: Das Radio zu Hause musste bei der Post mit einer Urkunde genehmigt werden. Januar 1920; Kapp-Putsch; Ruhraufstand; Märzkämpfe in Mitteldeutschland Als diese Kredite abgezogen wurden, kam es zum Zusammenbruch der Wirtschaft. Einige davon sind: Auch literarisch lässt sich über die Goldenen Zwanziger nachlesen: Die Goldenen Zwanziger ist ein etwa vierjähriger Zeitraum, der in Deutschland zwischen den beiden Weltkrieg stattfand. Am Ende wünschten die Macher „eine gute Nacht. „Die Weimarer Republik“, 2012, Oldenbourg, ISBN 978-3-486-71267-4. Kölner Karneval: Die ultimativen Tipps und Infos! Eine weitere Erfindung war die von Graf von Zeppelin entwickelte Maschine, die Menschen durch die Luft transportieren konnte – der Zeppelin. Auch der Pyjama kam in den Zwanzigerjahren auf und edle Modelle aus Satin und Seide wurde gern auch beim Dinner unter Freunden zuhause getragen. Beteiligt am Aufschwung der Konjunktur waren ebenfalls die hohen Kredite, die Deutschland damals aus dem Ausland, besonders aus den USA, erhielt. Mit dem Jahr 1923 trat der Rundfunk seinen Siegeszug an: Sendelizenzen wurden vergeben und Sendeeinrichtungen unter Kontrolle des Reichspostministeriums in Betrieb genommen. Bei der Reichstagswahl im Dezember 1924 erhielten die völkischen Parteien mit 900.000 Stimmen eine Million Stimmen weniger als noch im Mai. Niemand wollte mehr eine Auseinandersetzung mit Elend, Krieg und Armut, die Menschen suchten die schönen Seiten des Lebens: 353 Millionen Kinobesucher wurden gezählt, so viele wie noch nie zuvor. Die erste Flüssigkeitsrakete stammt aus dem Jahr 1926 von Robert Hutchins Goddard (Amerika) und Wernher von Braun (Deutschland). Rund zwei Millionen Menschen gingen täglich ins Kino. Auch die Wahl des greisen Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten (→ Reichspräsidentenwahl 1925), die nach dem plötzlichen Tod Friedrich Eberts notwendig geworden war, wirkte nicht unmittelbar republikgefährdend. Trotz … Beendet wurden die „Goldenen Zwanziger“ von der Weltwirtschaftskrise 1929, ausgehend vom Börsenkrach am Schwarzen Donnerstag (Schwarzer Donnerstag, englisch Black Thursday, ist eine Bezeichnung für den 24. Innenpolitisch gelang es, die republikfeindliche Deutschnationale Volkspartei (DNVP) in die Regierungsverantwortung einzubinden. Weitere Stationen auf dem Weg der Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern waren die Unterzeichnung des Briand-Kellogg-Pakts, der die Ächtung des Kriegs als Instrument der Politik zum Inhalt hatte, und – trotz erheblicher Widerstände von rechter Seite, die in einem Volksbegehren mündeten – die Annahme des Young-Plans, der die Reparationsfrage endgültig regelte und Voraussetzung für die vorzeitige Räumung des Rheinlands von alliierter Besatzung war. Restaurants stellten Radios auf, um Kunden anzulocken. Der Ausdruck Goldene Zwanziger bzw.Goldene Zwanziger Jahre bezeichnet für Deutschland etwa den Zeitabschnitt zwischen 1924 und 1929. „Perlen-Wimpern“ waren vor allem bei Tänzerinnen und Schauspielerinnen beliebt. Verfügbar bis 13.03.2024. Der schwarze Boxcalf- oder Chevreaux-Schuh kann gelochte Muster haben. Auch in anderen Sprachen gibt es Begriffe für diese Zeit, z. Max Reinhardt baute seine beiden eleganten Theater am Kurfürstendamm, eingerahmt von Tribüne und Renaissance-Theater. Sogar Sakkos bedeckten ihre Schultern. In der Mode waren alle gleich. Das Sextett war auch international mit Songs wie „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Veronika, der Lenz ist da“ erfolgreich. Die Wirtschaft der Goldenen Zwanziger : Produktion, Konsum und Volkseinkommen nehmen stetig zu . Autosport, Ruderregatten, Flugtage, Sechstagerennen und Co gehörten zum Alltag. Goldene Zwanziger, Bezeichnung für den wirtschaftlichen und vor allem kulturellen Aufschwung in den Jahren 1923/24 bis 1928. In Berlin manifestierte sich das Lebensgefühl der Jungen an der Gedächtniskirche und Kurfürstendamm. In Berlin begann die Moderne. Doch die Mode in der 1920er wurde klassischer, dunkler und korrekter: Das Sakko bekam gepolsterte Schultern, die Brust war verstärkt. Vor den Goldenen Zwanziger war das Leben der Deutschen in der Weimarer Republik besonders hart: Der Vertrag von Versailles sorgte nach dem Ersten Weltkrieg für harte Reparationen und Gebietsverluste, es herrschte Hungersnot, Armut, Elend und Arbeitslosigkeit. Die Kunstszene befreite sich weiter von akademischen Zwängen, Scham war auf dem Rückzug. Hunger und Elend der letzten Kriegsjahre und die Finanzskandale von 1923 und 1929 schürten das Misstrauen in die Weimarer Republik in weiten Teilen der Bevölkerung. Der elektrische Anlasser machte das Auto bequem – der Rennsport wurde möglich. Dies zeigte sich unter anderem an der von ihm 1926 erlassenen Flaggenverordnung, die es deutschen Auslandsvertretungen erlaubte, neben der schwarz-rot-goldenen Reichsflagge die schwarz-weiß-rote Handelsflagge des Kaiserreichs zu hissen. Auch das Boxen wurde eine populäre Sportart. Sein Gesicht änderte sich von Tag zu Tag. Großes Ziel des Außenministers war es, den Vertrag von Versailles durch andere mit besseren Konditionen zu ersetzen. Berlin wurde zum Unterhaltungszentrum für ganz Europa. Die Männer trugen. Die Haarlänge schrumpfte: Statt der gewohnten langen Haarfrisuren war der Bubikopf der letzte Schrei und löste Haarnadeln und Co ab. Auch politisch war das Klima aufgeheizt. Die Goldenen Zwanziger waren zudem wegweisend für die Emanzipation der Frauen. Neue Themen wie das Leben in der Großstadt oder das neue Frauenbild gelangten in den Mittelpunkt. Selbst die Ärmeren in der Bevölkerung konnten sich im Berlin der Goldenen Zwanziger amüsieren: Sie fanden in Hinterzimmern leicht eine Möglichkeit, sich zu verkaufen. Im Zuge des Vergnügungshungers wurde auch der Sport salonfähig in den Goldenen Zwanzigern. Insgesamt waren diese Jahre nur eine Phase der relativen, nicht der absoluten Stabilisierung. Auslöser war der Zusammenbruch der New Yorker Börse. Mit dem Berliner Vertrag, einem deutsch-sowjetischen Freundschafts- und Neutralitätsbündnis, versuchte Stresemann Befürchtungen über eine einseitige deutsche Westbindung entgegenzuwirken. Ruderregatten, AVUS-Autorennen auf der ersten zweibahnigen Automobilstrecke Deutschlands mit steilster Nordkurve, Turnfeste und Sechstagerennen im Sportpalast zogen mehr Menschen an, als alle anderen Veranstaltungen vorher. Theater, Kino und Kabarett waren beliebt. Hungersnot, Arbeitslosigkeit, Bettelei als einzige Existenzsicherung für verkrüppelte Heimkehrer aus dem ersten industrialisierten Krieg ohne heutige medizinische Möglichkeiten (Prothetik, Antibiotika, Schmerzmittel), mit 14 Prozent die höchste Säuglingssterblichkeit in Europa, Rachitis-Epidemien durch Vitaminmangel und Attentate auf führende Politiker wie Matthias Erzberger und Walther Rathenau, hervorgerufen durch Hasspredigten, prägten das politische Klima am Anfang der Zwanziger Jahre in Deutschland. Weimarer Republik; Politische Unruhen in der Weimarer Republik: Blutbad vor dem Reichstag am 13. Weitere Ideen zu die goldenen zwanziger, alte fotos, vintage fotos. Das Leben war kein „Zuckerschlecken“. „Die Zwanziger Jahre in Berlin. Zu einer heftigen Auseinandersetzung kam es 1925 und 1926 um die Behandlung des Vermögens der bis 1918 regierenden Fürstenhäuser (→ Fürstenenteignung). Das Schlagwort „Die neue Frau“ erlangte bei den Konservativen schnell den Status eines Schimpfwortes. In den Zwanziger Jahren wurden viele neue Erfindungen und Entdeckungen gemacht, auch das kulturelle Angebot war vielfältig. Bedeutende Aktivisten und Aktivistinnen der Ära waren Adolf Brand, Magnus Hirschfeld, Johanna Elberskirchen, Friedrich Radszuweit, Lotte Hahm, Carl Bergmann, Selma Engler und Käthe Reinhardt. Das „Haus Vaterland“ beherrschte am Potsdamer Platz die Szenerie. Oktober gesendet wurden, lauteten: „Achtung! Arbeitslosigkeit und Instabilität waren die Folge. Der sogenannte „Fliegende Hamburger“ war der erste Hochgeschwindigkeitszug: Mit 160 km/h ermöglichte er die Reise von Berlin nach Hamburg in nur noch 142 Minuten. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Deutschland sehr viele Lichtspielhäuser, in denen Stummfilme gezeigt wurden. Es fehlte an männlichen Arbeitskräften. Dieses Vermögen war im Zuge der Revolution beschlagnahmt aber nicht enteignet worden. 1926 wurde der § 218 StGB geändert: die Haftstrafen bei Schwangerschaftsabbruch wurden verkürzt, statt Zuchthaus drohte nun Gefängnis. In den Städten pulsiert durch die neu gewonnene Lebensqualität das Leben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erschütterte der Vertrag von Versailles mit als zu hart empfundenen Reparationen und Gebietsverlusten viele Deutsche. Besonders bekannt und einflussreich waren vor allem der Rundfunk und das Kino. 58:33 Min.. UT. „Berlin – Die Zwanzigerjahre – Kunst und Kultur 1918–1933“ dtv, München 2006, ISBN 978-3-423-34407-4. Mit dem Bund für Menschenrecht und dem Deutschen Freundschaftsverband gründeten sich erstmals Massenorganisationen für gleichgeschlechtlich liebende Menschen, die sich insbesondere dem Kampf gegen den § 175 widmeten.